Archive for the 'Musik' Category

Hip-Hop über Medienkompetenz – An die Bürger von Konsolien von Jan Delay und Sam Semilia:

24. Juni 2010

Das geht an die Bürger von Konsolien! Lasst die Zeit frei, lasst sie laufen.

Ein wunderbarer, geiler Song von Jan Delay und Sam Semilia, von der zweitbesten deutsche Hip-Hop-Platte „searching for the young soul rebels“ (Die Beste ist „Bambule“ von Jan Delay und den „Absolute Beginners“). Unbedingt laut hören und auch zuhören (der Text steht weiter unten). Am Ende des Liedes singt Udo Lindenberg.

Und wenn ihr selbst jemand kennt, der ähnliche Probleme hat, dann schenkt ihm diese Platte und nehmt ihm seine Geräte ab!

https://i0.wp.com/www.seatwave.com/Filestore/SEASON/IMAGE/jan-delay--disko-no1_001586_2_MainPicture.jpg

Jan Delay – An die Bürger von Konsolien (ft. Sam Semilia)

Das geht an die Bürger von Konsolien! Lasst die Zeit frei, lasst sie laufen.
Denn wir 2 hier aus Mongolien, könnten die ganz gut gebrauchen!

Sie halten sie gefangen und schlagen sie tot, in digitalen Szenarien.
Böse Zungen behaupten sie täten dies, aufgrund minimaler Genitalien.
Für das Volk wird neues Opium gebraucht, der alte Ruhigsteller Religion ist out!
So können alle ihre Zweifel und Ängste, begeistert im erreichen der highscores ertränken!
Sie daddeln und daddeln, kommen Level für Level, gefesselt im Sessel,
dabei Kumpels im Tekken zu battlen.
Wollen unter die Besten der Besten, vergessen zu essen, ham keine Interessen
Außer die Competition zu testen,
das sind die:

Bürger von Konsolien, lasst die Zeit frei, lasst sie laufen.
Denn wir 2 hier aus Mongolien, können die ganz gut gebrauchen!
Die Zeit ist derbe in Not! Bereits vom Aussterben bedroht!
Ihre Mörder sind seelenlose Körper, hängen an den Kabeln,
wie an der Nadel und daddeln!

Ich kenn´n Typen aus der Nachbarschaft den jeder für n looser hält,
doch daheim in seiner Computerwelt ist er´n Superheld.
Macht locker jeden platt und toppt jeden Punktestand,
aber im Alltag bleibt er unbekannt, sein Name ungenannt.
Depressiv, trinkt gleich morgens schon nen Wodka Gorbatschow,
schmeißt dann die Konsole an und wixt sich einen auf Lara Croft!
Einer der, weder Frau, Freunde noch Familie hat, und alle Erfolge
Im Leben gesaved auf Memory Card.
Verschwendet jeden Tag, weil er ganz allein zu hause hockt,
denn in der Welt da draußen gibt es bei Gefahr kein Pauseknopf!
Und wenn ihr selbst jemand kennt, der ähnliche Probleme hat,
dann schenkt ihm diese Platte und nehmt ihm seine Geräte ab!

Und darum geht das an die:

Bürger von Konsolien…

Und wir singen dies´ Lied, bis es jeder hier versteht!
Es wird Zeit dass ihr euer Leben lebt!
Denn ich kann nicht nur daneben stehen, zusehen wie
Alle falsche Wege wählen, sich alles nur noch um Geräte
Dreht, während die Welt untergeht!!!!!

(Text: Jan Eißfeldt, Samuel Sorge
Riddim: sam ragga band
Sampled&edited: Jan Delay, Platin Mardin
Vocals: Jan Delay, Sam Semilia
Background Vocals: Brooke Russel
Bläser: the jonny blazers

Quelle der Lyrics: Magistrix

Wikipedia-Artikel zu Jan Delay

Der Rest der Platte ist auch ausgezeichnet, hier die Tracklist (bei 11. „die, sonne, die scheint“ wird meine Anlage von ganz alleine laut, ich muss nur noch die Fenster schliessen, zum geniessen):

Rückseite von "searching for the jan soul rebels"

Hier die Version von der CD:

Apple ist das neue Microsoft, Open Source ist das neue Apple

11. Juni 2010

Auf der Suche nach Jason Calacanis und seinen Äußerungen zu Apple, bin ich auf seine 5 Gründe (vom August 2009) gestoßen, warum er sich von Apple distanziert hat:

1. Der iPod behindert Innovationen durch wettbewerbswidrige Praktiken, denn rein technisch gesehen gibt es keinen Grund, warum iTunes nicht auch andere MP3-Player unterstützen sollte.

Lösung: Eine API für iTunes sorgt für den Kontakt zu allen Massenspeichern. Apple könnte durch geringe Lizenzgebühren profitieren.

2. Das iPhone wird für monopolistische Praktiken in der Telekommunikation benutzt, indem jeweils nur ein Anbieter das iPhone vertreibt.

Lösung: Eine zweite SIM-Karte könnte dazu genutzt werden, einen weiteren Provider für Zusatzdienste zu wählen. Apple könnte das iPhone so weiter exklusiv vermarkten und die teuren Datentarife könnten wegfallen. Das iPhone würde dadurch billiger und könnte sich noch weiter verbreiten.

3. Die Nutzungsbestimmungen des App Stores sind ein Kontrollinstrument und eine ungerechtfertigte Bevormundung der Nutzer.

Lösung: Ein Basis-System mit nicht geprüften Apps könnte mit kostenpflichtig geprüften Apps angereichert werden.

4. Die Verbannung anderer Browser auf dem iPhone ist noch schlimmer, als der Versuch von Microsoft, den IE mit Windows zu verknüpfen.

Lösung: Apple sollte sich dem Wettbewerb stellen. Daraus könnten bessere Browser entstehen, die wiederum die Verbreitung von Smartphones und eben auch des iPhones erhöhen.

5. Die Blockierung der „Google Voice“-Applikation dient einzig der Erhaltung der Marktposition von Apple.

Lösung: Apple sollte es dem Nutzer überlassen, wie er sein gebuchtes Datenvolumen verwendet. Drei oder vier Phone-Apps sollten jedem Nutzer erlaubt sein. Dafür könnte Apple dann von dessen Herstellern geringe Lizenzgebühren verlangen.

Jason Calacanis

Was früher Microsoft für Apple war, ist heute Apple für Open Source. Diese These vertritt Jason Calacanis, ein Gründer aus der Dot.com-Ära, der unter anderem durch den Konferenz-Hoster Rising Tide Studios und dem Blognetzwerk Weblogs, Inc. bekannt geworden ist. Er meint damit vor allem eine ungleiche Rollenverteilung, bei der der Starke seine Macht gegenüber dem vermeintlich Schwächeren durch Restriktionen zu behaupten versucht. Er beschreibt anhand von fünf Fakten, warum er sich in den letzten 12 bis 18 Monaten von Apple distanziert hat.

Quelle: t3n vom 10.08.2009

Hier der ausführlicher Beitrag The Case Against Apple – in Five Parts auf Jason Calacanis Weblog. Dort auch die zwei schönen Hinweise:

Making great products does not absolve you from technology’s cardinal rule: Don’t be evil.

It also doesn’t save you from Scarface’s cardinal rule: Never get high on your own supply.

Und eine wunderschöne Musikempfehlung von Jason Calacanis:

Und noch einige Ansichten zum iPhone von Michael Arrington: I Quit The iPhone